31
Jul
2016

7 der intensivsten Mutter-Tochter-Beziehungen im Film

Von inniger, manchmal selbstzerstörerischer Liebe über die Konflikte im familiären Zusammenhalt bis hin zu blutrünstiger Rivalität – Mütter und Töchter liefern oftmals mitreißende Geschichten.

Umso erstaunlicher ist es, dass die Zahl der Filme, die sich mit Mutter-Tochter-Konstellationen auseinandersetzen, nicht schon viel größer ist… Da kommt uns der neue Film von Pedro Almodóvar ganz gelegen, der aktuell überall hier im Kino zu sehen ist. Schließlich ist der spanische Kultregisseur ein Meister in der Inszenierung starker Frauenfiguren. JULIETA heißt sein neues, packendes Drama über die titelgebende Mutter und ihre Tochter Antía. Beide trauern im Stillen über den schmerzlichen Verlust von Xoan, ihrem Vater und Ehemann. Doch statt Mutter und Tochter im Schmerz zu vereinen, gerät dieser zwischen die beiden. An ihrem 18. Geburtstag verlässt Antía ihre Mutter ohne ein Wort der Erklärung. Julieta versucht alles, um sie zu finden. Ohne Erfolg…

Unbedingt sehenswert ist allein schon der ungewöhnliche Trailer. Direkt darunter geht es weiter mit 7 der intensivsten Mutter-Tochter-Beziehungen im Film.

JULIETA ist ein waschechtes Drama. Doch wie im echten Leben reicht die Bandbreite der Filme mit Müttern und Töchtern als pulsierendes Zentrum von leichter Komödie bis hin zum eiskalten Thriller. Wir erinnern an 7 der intensivsten Mutter-Tochter-Beziehungen im Kino zum Entdecken und Wiederentdecken.

 

HERBSTSONATE

Das Meisterwerk von Ingmar Bergman und seine einzige Zusammenarbeit mit seiner Namensvetterin Ingrid Bergman aus dem Jahr 1978 gräbt sich tief in die Konflikte einer Mutter, die sich nach Jahren der Entfremdung wieder ihren Töchtern annähern möchte. Nachdem sie ihre Familie für eine Musikkarriere aufgegeben hatte, bemüht sich die berühmte Pianisten Charlotte um Versöhnung mit ihrer ältesten Tochter Eva. Bei ihrem Besuch trifft sie auch auf die Jüngere, Helena. Eine schmerzhafte Auseinandersetzung beginnt, die in einem packenden Psychoduell gipfelt.

 

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© Studiocanal

imdb-Wertung: 8,3

Ingrid Bergman hatte sich stets eine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Kultregisseur gewünscht. Doch der trieb sie an die Grenzen ihres Leistungsvermögens. So blieb HERBSTSONATE nicht nur ihre einzige Zusammenarbeit, sondern wurde schließlich auch der letzte Spielfilm der Schauspielerin.

Einer der besten Filme des schwedischen Meisterregisseurs, qualvoll ehrlich wie gewohnt, aber doch von jener versöhnlichen Qualität, die seine späteren Arbeiten auszeichnete.

(kino.de)

 

BLACK SWAN

Oftmals ist nicht die Entfremdung zwischen Mutter und Tochter die Ursache des Konflikts, sondern zu große Nähe, wie in Darren Aronofskys BLACK SWAN. Hier muss Natalie Portman als Ballerina Nina die Kontrollsucht ihrer Mutter Erica ertragen, welche ihre Tochter unbedingt zum Star des Ensembles formen möchte. Erica, selbst eine ehemalige Tänzerin, macht Nina für das Ende ihrer Karriere verantwortlich, da sie zugunsten ihrer ungewollten Schwangerschaft die eigene Laufbahn beendete. Im Verlauf der Geschichte zieht sich die Schlinge der psychischen und letztlich auch physischen Auseinandersetzung zwischen den Beiden immer weiter zusammen… Für ihre geradezu magische Darstellung bekam Natalie Portman den Oscar®.

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© Fox

imdb-Wertung: 8,0

 

VOLVER

Mit drei Frauen aus drei Generationen spielt Pedro Almodóvar gleich auf mehreren Ebenen mit Mutter-Tochter-Beziehungen. Da ist Raimunda, verheiratet mit einem Arbeitslosen, der tagsüber mit der Bierflasche vor dem Fernseher rumlungert und nachts langweiligen Sex in Missionarsstellung will. Abwechslung sucht er bei der pubertierende Stieftochter, die ihn bei seinem Versuch einer Vergewaltigung versehentlich ersticht und ihre Mutter damit vor die denkbar schwierige Situation stellt, plötzlich eine Leiche verschwinden lassen zu müssen. Währenddessen taucht eine andere Tote wieder auf – Raimundas Mutter, die eigentlich bei einem Brand mit ihrem Mann ums Leben gekommen sein soll, liegt plötzlich putzmunter im Kofferraum und spendet als hilfreicher Geist Trost, stiftet aber auch noch mehr Chaos im Frauenhaushalt. Mit viel schwarzem Humor versetzt Almodóvar seine Heldinnen in die aberwitzigsten Situationen und schafft einen geradezu surrealistischen Naturalismus, der das Schreckliche in Komisches verwandelt und Schönheit und Hoffnung auch in bitteren Momenten erlaubt. Ins Zentrum stellt er die alles überstrahlende Penélope Cruz. Unter all seinen Kinoerfolgen ist VOLVER bis heute Almodóvars kommerziell erfolgreichster Film.

imdb-Wertung: 7,6

 

DAS PIANO

In diesem poetischen Bilderrausch von Jane Campion fungiert die neunjährige Tochter Flora als Sprachrohr und Dolmetscherin für ihre stumme Mutter Ada. Beide werden Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihren Habseligkeiten und einem Klavier an der Küste Neuseelands abgesetzt, um eine von ihrem Vater arrangierte Ehe einzugehen. Doch der Gatte weigert sich, das geliebte Instrument, mit dem sich Ada auszudrücken vermag, durch den Dschungel zu transportieren. Schließlich geht Ada gegen gewisse Gefälligkeiten einen Pakt mit dem Arbeiter Baines ein, der das Piano in sein Haus schafft.

DAS PIANO wurde weltweit mit Preisen überhäuft und war auch an den deutschen Kinokassen ein großer Erfolg. In den Hauptrollen glänzen Holly Hunter und Harvey Keitel, die hier schauspielerisch über sich selbst hinauswachsen.

© Studiocanal

© Studiocanal

imdb-Wertung: 7,6

 

STILL ALICE

Oscar-Preisträgerin Julianne Moore und Kristen Stewart sorgen hier als Mutter-Tochter-Gespann für große Emotionen. Die 50jährige Linguistik-Professorin Alice führt eine glückliche Ehe, doch plötzlich erhält sie die erschütternde Diagnose, dass sie an einer frühen Form von Alzheimer leidet. Mit aller Macht stemmt sie sich gegen den geistigen Verfall und versucht ein normales Leben zu führen. Neben ihrem überforderten Ehemann ist es ausgerechnet die Tochter Lydia, mit der sie sie ein schwieriges Verhältnis hat, die ihr dabei zur Seite steht.

© polyband

© polyband

imdb-Wertung: 7,5

 

CARRIE – DES SATANS JÜNGSTE TOCHTER

Mit Sicherheit der bunte Hund unter den 7 intensivsten Mutter-Tochter-Beziehungen im Film, aber auch Brian de Palmas Psycho-Horror aus dem Jahr 1976 gehört unbedingt in die Betrachtung – mit der extrem religiösen Mutter Margaret auf der einen und der pubertierenden Tochter Carrie auf der anderen Seite, die mit dem für sie schockierenden Eintritt in die Pubertät ihre telekinetischen Fähigkeiten entdeckt und schon bald als wirksames Mittel zur Rache an ihrer Umwelt zum Einsatz bringt. Als Carrie Opfer eines besonders grausamen Streiches ihrer Mitschülerinnen wird, kommt es zur Katastrophe…

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© Fox

imdb-Wertung: 7,4

 

IM AUGUST IN OSAGE COUNTY

Das Duell der Leinwandgöttinnen, in dem Julia Roberts alles versucht, um nie so zu werden wie ihre garstige Mutter, gespielt von Meryl Streep. IM AUGUST IN OSAGE COUNTY ist die grandiose Verfilmung des preisgekrönten Bühnenstücks von Tracy Letts. Die Geschichte einer dysfunktionalen Familie inszeniert Regisseur John Wells (COMPANY MEN) einfühlsam, vielschichtig und mit einer kräftigen Prise schwarzem Humor. Meryl Streep und Julia Roberts, erstmals gemeinsam auf der großen Leinwand zu sehen, glänzen in einem hochkarätigen Ensemble, zu dem auch Ewan McGregor, Chris Cooper, Abigail Breslin, Benedict Cumberbatch und Dermot Mulroney zählen.

imdb-Wertung: 7,3

 

Die Mutter-Tochter-Beziehung in JULIETA steht diesen filmischen Meilensteinen in nichts nach. Überzeugen Sie sich selbst und klicken Sie auf den Button für alle Spielzeiten in Ihrer Nähe…

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Und ab 27. November dürfen wir uns auch abseits des Kinos auf die Rückkehr einer ganz besonderen Mutter-Tochter-Beziehung freuen: Die GILMORE GIRLS feiern ihr Comeback auf Netflix. Vorfreude ist die schönste Freude :)

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